Einer von Sechsen

Als einer von Sechsen kommt er zur Welt,
will heraus aus der Masse und tun was gefällt,,
die Grande Nation begeistert er bald
„Je t´aime“ rufen sie – ob jung oder alt.

Erst den Cyrano, dann Obelix,
der Kerl spielt sie alle, da kennt er nix.
Auch 1492 erste Wahl,
entdeckt er mit uns die Welt noch einmal.
Schnell wird aus ihm ein Kinostar
und ich fand ihn wirklich wunderbar.

Weltweit beliebt und sehr respektiert,
war man auch nur leicht irritiert
als er ins Flugzeug uriniert,
da er doch musste, sogar fragte
was eine „Schubse“ zu verneinen wagte.

Selbst als er schwerstbetrunken rollert,
stürzt, pöbelt, einem Landsmann eine donnert,
denkt sich die Mehrheit insgeheim,
so ist der halt, so darf der sein.

Doch trotz Palais, Millionen und eigenem Wein
will er nicht recht zufrieden sein.
So zieht es ihn nach Belgistan
denn „Hollande“ kann er ja „nit verstaan“,
Voilà – französisch sprechen sie dort auch
und trunken fahren ist da Brauch.
Allein, auch das reicht ihm noch nicht,
nun spuckt er der Heimat erneut ins Gesicht.
Anscheinend völlig egotrunken
hat er verloren diesen Funken,
dieses unsichtbare Element,
das man gemeinhin Würde nennt.

Eingepresst in Russentracht
wird er von Frauen ausgelacht,
die sich wahrscheinlich einfach denken
wie kann der Mann sich so verrenken?
Warum nur beugt ein großer Künstler ohne Not
sein Haupt vorm Zaren, pardon Despot?
Um schnöden Mammon zu bewahren
lässt er den letzten Anstand fahren.

Als einer von sechs kam er hier an,
geblieben ist ein fetter, reicher bedauernswerter alter Mann.

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