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Ein Porträt des Unternehmers Burkhard Weller.




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Niemand sonst auf dem Court ist so nah´ dran wie sie. Kein VIP, kein Teammitglied, kein Offizieller. Es liegt in ihrer Hand, dass der Ball immer im Spiel bleibt und in dieser Hinsicht haben sie ihren unmittelbar vor ihnen aufspielenden Vorbildern etwas voraus. Denn ganz egal, wie oft die fast 60 Gramm schwere hellgelbe Filzkugel übers Netz hin und her schnellt – irgendwann ist jede Rallye am Ende und ihr Service gefragt. Um diesen perfekt zu servieren, besitzen Ballkinder eine überdurchschnittlich ausgebildete Auge-Hand-Koordination, was sehr wahrscheinlich damit zu tun hat, dass sie am Liebsten selber Tennis spielen. Zudem beherrschen die Besten ihrer Zunft etwas besonders gut, was sich „non verbale“ Kommunikation nennt und meint, dass es nicht immer Worte braucht, um sich untereinander gut zu verstehen.
So ist es auch eine wahre Freude, zu beobachten, wie sich die selbstbewusst auftretenden Jugendlichen (9 Mädchen und 11 Jungs) vom beliebten, weil sehr entspannt agierenden Rot-Weiß Trainer Maximilian Halbe noch einmal kurz die Basics dieser überaus komplexen Tätigkeit erläutern lassen, um im Anschluss in realen Spiel- und Pausenszenarien etwas zu üben was im Idealfall so rund läuft wie die digitale Spielanzeige auf dem Centercourt.
Die beiden hierfür ausgewählten LTTC Jungspieler haben am letzten Sonntagvormittag vor der Heimpartie im Davis Cup gegen Polen sichtlich Spaß daran, als Doubles der Profis aufzutreten. Der knallharte Aufschläger Jonathan Schleicher wirft das Handtuch vor dem Seitenwechsel so lässig nachlässig, das die Fängerin schon eine gute Beinarbeit abrufen muss, um es vor dem Fall zu bewahren. Sein Kontrahent Lamin da Silva hat plötzlich partout etwas gegen den ihm zugedachten Ball was solange kein Problem darstellt, solange das nun von allen beäugte „Ballkind“ immer noch einen Ball in der Hinterhand hat. Es funktioniert und selbst dann, wenn das einmal nicht der Fall ist, bricht keine Welt zusammen.
Noch zwei Übungseinheiten stehen auf dem Plan, bevor dann am Freitagvormittag die ersten Bälle longline rollen. Wie wir alle freuen sie auch die ausgewählten Ballkinder schon seit Wochen auf Davis Cup typische Matches voller Emotionen und Leidenschaft in einem hoffentlich proppenvollen Steffi Graf Stadion. Denn neben der Faszination Davis Cup dürfte die Tatsache, dass die Tennisnation Deutschland erstmals seit Steffi wieder die Nummer 1 der Damenwelt stellt, der Tennisbegeisterung in der aktuellen Tennishauptstadt der Republik zusätzlich Auftrieb geben und mehr sportbegeisterte Besucher in den spätsommerlich leuchtenden Grunewald ziehen.
Götz George hat uns in vielen Rollen fasziniert. Auf der Bühne, im Kino und im TV. So richtig „berühmt“ wurde er jedoch als meist schlecht gelaunter Tatort-Kommissar, der gerne auch mal selbst Hand anlegte, um Verbrechen in den Griff zu bekommen und Übeltäter unschädlich zu machen. Sicherlich hätte dieser Schimanski statt Horst auch Manni, Alex oder Otto heißen können. Während wir bei Erik Ode oder dem „Alten“ schon in den Keller unseres Gedächtnisses hinab steigen müssen, um die Spielnamen zu ermitteln, wurde Schimanski durch den großartigen Schauspieler Götz George zu einem wirklich merkwürdigen Typen. Besonders deswegen, weil er den Zuschauern durch die Intensität seines Spiels ans Herz und oft auch an die Nieren ging. Niemand fluchte damals so heftig und deftig wie der Bulle aus dem Pott.
Mit einem ungeheuren Energiepotential und einer beneidenswerten Physis ausgestattet lebte der Sohn des damals überaus berühmten Film- und Theaterstars Heinrich George auch abseits des Spielbetriebs seinen unbedingten Willen zum Widerspruch in einem Maße aus, das hierzulande immer noch von vielen als eher störend denn als Sinn stiftend empfunden wird. Sein Leben lang vermochte George der allgegenwärtigen Gefall- und Benimmsucht zu widerstehen. Unvergesslich wie er, auf dem Sofa der Nation sitzend, einem zwischen Cornelia Harfouch und sich selbst hin und her gerissenen Thomas Gottschalk den Gehorsam verweigerte und einfach keine Lust darauf hatte, sein Projekt auf eine dümmlich-naive Art und Weise zu popularisieren, die aus ihm genau den Popanz gemacht hätte, der er nie war.
Wenn es ihm um die Sache ging, scherte er sich einen Dreck um Konventionen oder politische Korrektheit. George wollte sich weder mit den Medien noch mit der Macht über die Maßen arrangieren. Er wird früh erlebt haben, dass auch die größte Kunst im Glamourdunst von Oberflächlichkeit, Exzessen und Eitelkeit dem Niedergang geweiht ist. Zum Glück hat er nicht zu spät herausgefunden, das man sich aus all´ dem am besten heraus hält, indem man so oft wie möglich das Weite sucht.
Ganz nah kam mir Götz George 2013 in der ehemaligen Gründgens Villa in Potsdam. In „George“ spielte ich einen ziemlich verspannten, ungebetenen Nazi, der argwöhnisch betrachtet, wie Götz in der Rolle seines Vaters Heinrich den frisch gebackenen Intendanten gibt, der im kleinen Kreis feiert und dem aufziehenden Unheil die Stirn bietet. Während er die Kunst noch über allem wähnt, wird draußen schon gezündelt und in einer Art und Weise gekeift und gepöbelt, wie es vor kurzem auch in Sachsen der Fall war, als ein verschüchtertes, weinendes Kind von Beamten unter Beifall ewig Gestriger aus einem Bus gezerrt wurde. Wie sehr hätte man sich da einen über einen Typen wie Schimanski gefreut!