LEXWARE bringt mit Büro Easy eine Software auf den Markt, die auch kreativen Geistern Büroarbeit schmackhaft macht
Meine erste Reaktion auf die Aufforderung zur Rezension einer Software zur besseren, weil weitestgehend automatisiert ablaufenden Büroorganisation, fiel verhalten aus. Für Künstler und/oder Kreative gibt es nämlich kaum etwas Schlimmeres als Büroarbeit. Sie kommt direkt nach Steuererklärung, Fahrtenbuch und Marktforschung. Schließlich sollen wir uns beispielsweise „neue“ Gedanken zu „Me too“ Produkten aus meist sattsam bekannten Kategorien oder zu mehr oder minder ähnlichen Dienstleitungen machen. Idealerweise so geschickt und charmant, dass die jeweilige Botschaft bei der ausgesuchten Zielgruppe ankommt und sich dort nachhaltig verfängt. Dafür braucht es einen freien Kopf, viel Muse und wenig Nerviges. Deswegen arbeiten in sehr guten Agenturen auch exzellente Berater, Buchhalter und Bürokräfte, die ihren Kreativen in Sachen „Alltag und Co.“ den Rücken freihalten, indem sie ihnen diese Dinge abnehmen. Weil sie wissen, dass deren ausgefallene Ideen und durchdachte Strategien meist die Grundlage dafür bilden, dass die Agentur Top-Kunden hat, was wiederum der Grund dafür ist, dass sie selbst einen gut dotierten Job haben.
Nun bin ich mittlerweile der Agenturszene entwachsen und schätze es, mehr Zeit zu haben und mein eigener Etatdirektor zu sein. Allerdings vermisse ich schmerzlich die gerade erwähnten helfenden Hände und muss mich notgedrungen mindestens einmal jährlich mit meinen „Office“ beschäftigen, weil ich immer noch auf kein „Back Office“ zurückgreifen kann. Dann folgen Tage des Zorns, des Suchens und Fluchens. Semper idem.
Während ich also die CD mit der Software namens „Büro Easy“ in den Schlitz meines Computers schiebe, keimt kurz so etwas wie Hoffnung auf einen „change to the better“ auf. Sehr kurz. Denn auf dem Screen meiner geliebten, ca. fünfzehn Jahre alten SchreIBMaschine (T 60) erscheint der frustrierende Hinwies, dass mein „verfügbarer Arbeitsspeicher“ nicht ausreicht, um das Programm zu starten! Muss also erst einen Buddy ranholen, der mir erklärt, dass meine 500 MB heutzutage ein Witz sind und mir eine Kiste hinstellt, die mit 2 GB Arbeitsspeicher die Minimalanforderungen für dieses Produkt erfüllt.
Von jetzt an geht’s bergauf. Mit der neuen Maschine kann ich schon nach wenigen Minuten die Basis für meine zukünftige Büroarbeit erstellen. Ein freundlicher und im späteren Verlauf der Sitzung unfassbar geduldiger sowie ungemein nachsichtiger Herr Richter erscheint auf dem Monitor und nimmt mich an seine virtuelle Hand. In einem moderaten Sprechtempo und mit angenehm temperierter Stimme erklärt er mir „step by step“ die Vorgehensweise. Nun sollte der geneigte Leser wissen, dass ich zu der Sorte von Menschen gehöre, die sich ungern einordnen und/oder auf die Schnelle vereinnahmen lassen. Ich habe auch etwas was gegen 08/15 Schemata und komme deswegen schon mal schnell in den Harnisch und schimpfe los wie ein Rohrspatz.
Doch die Programmierer(innen) und Macher von Herrn Richter haben offensichtlich wirklich an das, was umsichtige Büroarbeit ausmacht, gedacht und alles tatsächlich so einfach wie möglich gemacht. Die nötigen Formulare wie Angebote, Rechnungen und viele mehr stehen genauso schnell zur Verfügung wie die automatische Buchhaltung mit integrierter Belegerfassung, Auswertungsverfahren, Mahnwesen und sicherer Durchleitung zum Finanzamt. Schon nach fünfzehn Minuten ahne ich, dass die Qualen der letzten Jahre nun ein Ende haben und die verhasste Büroarbeit ein ganzes Stück weit leichter werden wird. LEXWARE hat mit „Büro Easy“ keinen Euphemismus bemüht, sondern einen Büroleiter erschaffen, der für relativ kleines Geld große Arbeitserleichterungen realisiert. Allerdings wäre mir eine „Frau Richter“ noch lieber gewesen, aber das kriegen die demnächst vielleicht auch noch hin.